Hilfeartikel
Funktion einer Wasserenthärtungsanlage
Gründe für Wasserenthärtungsanlagen?
Wasser ist eines unserer höchsten Güter, ganz vorne natürlich unser Trinkwasser. Trinkt der Mensch es oder gebraucht er es, so darf er dadurch nicht krank werden. Das ist nicht überall auf der Welt so. Die deutsche Wasserwirtschaft ist was Qualität und Sicherheitsstandards anbelangt weltweit führend.
Da für uns das Wasser „einfach nur aus der Leitung kommt“ gehen wir oft auch sehr verschwenderisch damit um. Nur 7% des Trinkwassers verwenden wir wirklich zum Trinken und Essen. 34% gehen für die Toilettenspülung und 45% für Baden und Duschen drauf. Der Rest für Wäsche, Garten, Autowaschen usw.
Mehr als 50% von Deutschlands Haushalten, hat hartes Wasser, also Wasser mit zu viel Kalk. Daraus entstehen eine Menge Probleme. Viele Hausbesitzer bauen sich deshalb eine sogenannte Wasserenthärtungsanlage in ihr Haus ein. Doch was macht diese Anlage eigentlich?
Funktion einer Entkalkungsanlage?
Es gibt viele verschiedene Arten von Wasserenthärtungsanlangen, die bekannteste, einfachste und sicherste Anlage ist die "Ionen-Tauscher Anlage". Diese wird hier beschrieben. Wir haben bewusst technische und chemische Vorgänge weggelassen, um es einfach zu halten, darüber gibt es im Internet jede Menge Material.
Grob gesagt, macht sie das Wasser „weich“. Je nach geologischen Gegebenheiten ist unser Boden aus dem wir unser Wasser beziehen anders. Dementsprechend ist auch das Wasser anders. Und hier kommen wir zum Problem! Regionen, die sehr viel Sandgestein oder Kalkgestein besitzen, haben auch sehr hartes Wasser. Der Begriff Wasserhärte kommt aus der Chemie und gibt den Gehalt an Calcium- und Magnesiumverbindungen an. Habe ich sehr hartes Wasser, dann ist viel Magnesium und Calcium im Wasser. Zusammen bilden sie die den Kalk, den wir ja im Haushalt kennen. Er verkalkt unsere Haushaltsgeräte, unsere Armaturen, ich benötige mehr Waschmittel und heiße Getränke wie Tee usw. schmecken anders. Daher muss er raus aus dem Wasser. Diese Aufgabe erledigt die Wasserenthärtungsanlage!
Sie tauscht in einem chemischen Prozess die „harten Ionen“ Calcium und Magnesium gegen „weiche Ionen“, dem Natrium aus. Deswegen ist der wichtigste Teil einer solchen Anlage auch der Ionentauscher. In der Regel ist er mit porösem Kunstharz gefüllt. An ihm lagern die Natriumionen. Fließt nun das Wasser darüber, so findet der Ionenaustausch statt (Calcium und Magnesium setzen sich am Harz fest und Natrium löst sich vom Harz und verbindet sich mit dem Wasser), wir erhalten „weiches Wasser“!
Dieser Vorgang kann natürlich nur eine bestimmte Zeit so funktionieren, dann ist kein Platz mehr für Calcium und Magnesium sich an dem Harz anzulagern und wenn nun nichts geschieht, würden sie weiterfließen und wir hätten am Ende auch wieder nur hartes Wasser. So müssen diese Ionen wieder vom Harz entfernt werden und neue Natriumionen angesammelt werden. Deshalb gibt man eine starke Natrium-Kochsalzlösung hinzu und pumpt diese durch den Ionentauscher. Dadurch lösen sich Calcium und Magnesium vom Harz, dieses regeneriert sich und neue Natriumionen können sich am Harz anlagern. Die Kochsalzlösung und das gelöste Calcium und Magnesium werden über das Abwasser entsorgt. Fließt nun wieder Wasser über das Harz, erhalten wir wieder weiches Wasser – der Kreislauf schließt sich!
Vorteile einer Wasserenthärtungsanlage?
- Kosteneinsparung, da sich Kalk nicht in Leitungen, Boilern usw. festsetzt und diese teuer repariert werden müssen, keine teuren Entkalker mehr kaufen; keine unnötigen „Weichspüler“
- Zeiteinsparung beim Putzen und Bügeln; keine Wasserflecken, weichere Wäsche; keine Wasserhähne, Wasserkocher oder Duschen entkalken
- Energieeinsparung, 1mm Kalkschicht bedeutet 10 - 15% höheren Energiebedarf
- Duschen und Haare waschen wird leichter
- Tee und Kaffee schmecken besser
Worauf ist beim Kauf einer Wasserenthärtungsanlage zu achten?
- Benötige ich so eine Anlage überhaupt? Empfehlenswert sind solche Anlagen ab einem Härtegrad ab 14°, also hartem Wasser. Sollte aber darauf achten, bei Einsatz einer Anlage, die Wasserhärte nicht unter 5° fallen zu lassen.
- Was kostet so eine Anlage? Hier kann man keine pauschale Antwort geben. Es kommt auf Größe an, kaufe ich vor Ort oder im Internet usw. Vor zu billigen Anlagen sollte man zurückschrecken, meist kauft man sie 2x. Weiterhin richtet sich der Preis nach Art des verwendeten Enthärters und ob sie mit Wasserenergie oder Strom betrieben werden.
- Wie lange hält so eine Anlage? Die Erfahrung spricht von 20 bis 25 Jahren.
- Welche Elektronik ist eingebaut? Führt die Elektronik eine Zwangsregeneration durch? Komplizierte Einstellverfahren sind unnötig. Nach DVGW Standard spätestens alle 3 bis 4 Tage, auch im Urlaub. Schützt vor Verkeimung.
- Wie groß sollte die Anlage sein? Nur kleine Harzmenge notwendig. 10l Harz und 1kg Salz für Regeneration sind für ein Einfamilienhaus absolut überdimensioniert. Es entstehen hohe Wasser- und Salzkosten. Wenig Harz – wenig Spülung – wenig Salz – wenig Kosten.
- Wie viel Salz braucht die Anlage? Hängt wiederum von der Größe ab. Achten Sie hier auf die umweltfreundliche Sparbesalzung, sie braucht ca. die Hälfte bis 2/3 weniger Salz. Achtung! Gesteinssalz ist zwar billiger, erfordert aber häufig die Reinigung des Vorratsbehälters! Die Salzart sollte sich nach der Häufigkeit der Regeneration richten, diese richtet sich wieder nach der verbrauchten Wassermenge. Wollen Sie das Salz wechseln, so leeren sie den Vorratsbehälter vorher komplett!
- Welche Steuerung ist besser? Mengensteuerung ist besser als Zeitsteuerung, da der Austausch von Ionen nach der Menge des durchgelaufenen Wassers sich verschlechtert und nicht nach der Zeit, die es dauert bis wieder Wasser fließt.
- Wie viele Säulen sollten es sein? In Mehrfamilienhäusern sind 2 Drucktanks besser als einer. So habe ich immer weiches Wasser und es wird das weiche Wasser zur Regeneration verwendet. In Einfamilienhäusern reicht eine Anlage mit einem Tank.
- Woran erkenne ich eine sichere Anlage? Auf der sicheren Seite ist man mit einem DVGW Prüfzeichen auf der Enthärtungsanlage (deutscher Verband für Gas und Wasser). Diese Anlagen verfügen über einen Keimschutz und sind auf dem neuesten Stand der Technik.
Darauf sollte bei Entkalkungsanlagen noch geachtet werden.
Der Einbau einer Enthärtungsanlage erfordert, bei Verwendung für Trinkwasser, gewisse technische Regeln. Somit ist es erforderlich, dass ein Rückflussverhinderer eingebaut wird, der das öffentliche Trinkwassernetz schützen soll, wenn es zu einer Störung an der Anlage kommt. Weiterhin benötigt man eine Chlorelektrolysezelle zur Desinfektion des Enthärterharzes während der Regeneration. Eine Zwangsregeneration sollte spätestens alle drei Tage stattfinden. Dies entspräche dann den Regeln nach DIN 1988 -200 in Verbindung mit der DIN EN 1717:2011-08.
Wir hoffen dieser Artikel war hilfreich, wenn Sie sich über das Thema Wasseraufbereitung informieren wollten. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, und Sie spielen mit dem Gedanken sich eine Wassernthärtungsanlage anzuschaffen - rufen Sie uns einfach an. Unsere Kollegen sind Experten für Entkalkungsanlagen und beraten Sie gerne.